So war die 18. Rocknacht in Taucha

Selten läuft bei einer Veranstaltung dieser Art alles nach Plan, mal wird jemand kurzfristig krank, mal streikt die Technik, mal zerstreitet sich eine Band kurz vorm Auftritt, alles schon passiert in Taucha. Dieses Mal allerdings lief alles wie am Schnürchen. Punkt 19 Uhr enterte Tonelli die Bühne und kündigte als ersten Künstler Làzslò Balàzs an, der nur mit seiner kräftigen Stimme und seiner Gitarre das nach und nach zahlreicher werdende Publikum in seinen Bann zog. Da drehte sich keiner mit seinem Bier zum Reden weg, sondern alle lauschten seinen tollen Interpretationen. Der Sound seiner akustischen Gitarre war schön rund und präzise, so sollte eine Gitarre klingen, klasse. Der kurze Sommerregen konnte der guten Stimmung auf dem Arreal nichts anhaben, hat aber sicher gerade zu dieser Zeit einige Fans vom Starten zur Rocknacht abgehalten, denn es sah am Himmel ziemlich bedrohlich aus. Aber es blieb bei der Husche. Nach seinem Set kam dann Tonellis neue Band The Last Deal auf die Bühne. Alte Haudegen der Leipziger Blues- und Soulszene zusammen mit aufstrebenden jungen Musikern, die die Fackel dieser Musik weitertragen werden. Massa Großwig am Saxophon, Thilo Klemm an der Gitarre, Tonelli am Gesang, zusammen mit den jungen Christoph am Bass, Freini, Schlagzeug und Tobi am Keyboard. Tobi wurde kurz vorm Auftritt noch seine Tasche mit allen Kabeln, Netzteilen und Pedalen geklaut! Er konnte sich mit einer Riesenportion Glück und Zufall kurz vorm Auftritt Ersatz beschaffen und saß letztlich strahlend hinter seinen Tasten. Das Set kam beim Publikum sehr gut an. Sie hatten hauptsächlich Stücke von Peter „Kautzer“ Kautzleben und einige Standards im Progtramm. Nach der kurzen Umbaupause, in der wieder Laszlo sein Talent bewies, dankte Tonelli allen Unterstützern der Rocknacht Taucha, besonders Jürgen Ullrich vom Schlossverein und kündigte als Moderator die internationalen Gäste an.

Jesus Volt standen dermaßen abgeklärt auf der Bühne, dass auch der letzte Rockfan im Rund des Rittergutsschlosses merkte, die Jungs aus Paris haben schon viel von der Welt gesehen. Im Nu standen die anfangs noch zögerlichen Fans dicht an der Bühne. Der Heavy Blues war druckvoll und die Männer zeigten allen, wo es lang geht, nämlich schweißgetränkt durch die staubige Prärie, durch dreckige Straßen in finstere Hinterhofkaschemmen, wo noch richtig gefeiert wird. Freche Mädchen (Devil Woman) dabei im Arm und immer einen Whisky in der anderen Hand. Blues, Boogie und knallharter Rock liefern den Soundtrack dazu.

Einfach wunderbar, die Franzosen.

Viel zu schnell verging die Zeit, und Four Roses standen auf der Rocknacht-Bühne, welche diesmal echt ein Hingucker war. Höher und breiter als in den letzten Jahren. Sie eröffneten mit Turn The Page von Bob Seeger in einer harten Version à la Metalica und dann ging es Schlag auf Schlag weiter, bis Rose auch den letzten Ungläubigen verklickerte, dass Flecke die Band verlassen wird. Also gab es dann auch noch eine letzte Version von Fleckes Solo der City-Nummer  „Am Fenster“, worauf jedesmal viele Leute sehnsüchtig warten…

Wie schrieb die Leipziger Volkszeitung? „18. Tauchaer Rocknacht: The Last Deal ziehen die Menge an, Jesus Volt heizen ihr ein – und Four Roses lassen sie strahlen“.

Dem ist nichts hinzuzufügen. Die nächste Ausgabe der Rocknacht Taucha wartet schon!

Bilder findet Ihr unter weiterlesen:

 

Vielen Dank an Hans-Peter Lauschke von www.sachsenrock-info.de :

 

Vielen Dank an Sebastian Albrecht:

 

Vielen Dank an Thomas Nowetzski:

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